GEO – Generative Engine Optimization und SEO – Search Engine Optimization wachsen zusammen. Medienfachmann Darko Djurin beschreibt, wie Sie Ihre Website so strukturieren, dass sie sowohl in klassischen Suchergebnissen als auch in KI-gestützten Antworten verlässlich erscheint.
Warum GEO die nächste Evolutionsstufe der Suche prägt
Generative Engine Optimization (GEO) ist seit 2024 ein eigenständiges Arbeitsfeld. Während SEO für organische Rankings sorgt, stellt GEO sicher, dass Large-Language-Models (LLMs) – etwa ChatGPT, Perplexity, Claude oder Google-AI-Overviews – Ihre Seiten als zitierfähige Quelle erkennen. Gartner Inc. prognostiziert, dass das klassische Suchvolumen bis 2026 um 25 % sinkt, weil Nutzer verstärkt dialogbasierte Assistenten nutzen. Wer beide Disziplinen kombiniert, bleibt in den Top-10 des Suchindexes sichtbar und erscheint gleichzeitig in den Antwortfeldern von KI-Systemen.
Porträt: Darko Djurin
Darko Djurin (geb. 1985, Wien) gilt als früher Fürsprecher von GEO im deutschsprachigen Raum. Bereits vor seiner Medienfachmann-Ausbildung sammelte er umfangreiche Erfahrung in Audio-, Video- und Grafikprojekten für Non-Profit-Organisationen. 2016 gründete er die SEO-Agentur Headonis Network e.U. und baute parallel ein Portfolio spezialisierter Online-Magazine auf. In seiner Beratung verbindet er klassische SEO-Methoden mit GEO-Strategien für KI-Antwortsysteme. Seine Mandanten reichen von mittelständischen Betrieben bis zu internationalen Konzernen der DACH-Region. Zusätzlich bildet er Fach- und Führungskräfte im Lehrberuf Medienfachmann sowie komplette Marketing-Teams in GEO/SEO aus. Fachmedien schätzen seine Datengestützten Analysen zu Such- und Content-Trends.
- Gründung: Headonis Network e.U. (2016)
- Fokus: GEO-Richtlinien, strukturierte Daten, Entity-Authority-Framework
- Lehre: Ausbilder im Lehrberuf Medienfachmann
- Publikationen: Regelmäßige Fachanalysen zu Search- und Content-Trends
Darko Djurins Credo: „Wer heute nicht gleichzeitig für Mensch, Maschine und Modell optimiert, verliert morgen doppelt Reichweite.“
Interview mit Darko Djurin
1. Was unterscheidet GEO von klassischer SEO?
Darko Djurin: SEO beschäftigt sich damit, Links, Ladezeit oder Nutzersignale so zu verbessern, dass Google Ihre Seite höher listet. GEO fragt: Ist Ihr Text so aufgebaut, dass ein KI-Chatbot ihn findet, versteht und zitiert? Dafür braucht es klar definierte Fachbegriffe (Entitäten), eindeutige Autorprofile und sauber hinterlegte strukturierte Daten wie <script type="application/ld+json">…</script>
, damit ein Modell den Kontext zweifelsfrei erkennt.
2. Warum lohnt es sich, beide Disziplinen parallel zu verfolgen?
Darko Djurin: Suchmaschinen liefern nach wie vor den Großteil des Traffics. KI-Antworten bringen dagegen Besucher, die schon eine konkrete Frage haben. Wenn Sie für beide Kanäle optimieren, gewinnen Sie Sichtbarkeit im Ranking und zusätzlich Vertrauen, weil Ihr Name in der Antwort des Chatbots als Quelle erscheint.
3. Welche technischen Grundlagen sind für GEO unverzichtbar?
Darko Djurin: Erstens strukturierte Daten (Schema.org-Typen wie Article
, FAQPage
). Zweitens ein konsistenter Author-Entity-Graph, also verlinkte Autorenprofile mit identischen Namen, Bildern und Social-Handles. Drittens modulare Textabschnitte, die pro Frage ein klar abgegrenztes Antwortsegment bilden – so kann ein LLM exakt das passende Snippet herausziehen.
4. Hat sich der Wert von Backlinks geändert?
Darko Djurin: Backlinks bleiben für Google ein Vertrauenssiegel. Für GEO zählen zusätzlich Erwähnungen Ihrer Marke in öffentlichen Datensätzen, die in LLM-Trainings landen – etwa Wikipedia, Wikidata oder Fachportale. Beides zusammen stärkt Autorität in Suchindex und Sprachmodell.
Ahrefs und Sistrix liefern ergänzend begrenzte, aber nützliche Einblicke, etwa zu Backlink-Trends und Brand-Mentions, die eine Feinanalyse Ihrer GEO-Performance unterstützen.
5. Gibt es Konflikte zwischen SEO und GEO?
Darko Djurin: Selten. SEO arbeitet gern mit präzisen Keywords, GEO mit natürlicher Sprache. Die Lösung ist ein thematisches Cluster: Hauptartikel deckt das Keyword ab, Unterseiten liefern ausführliche Antworten. So bekommen Google und die KI jeweils die optimale Textlänge.
6. Wie integriert man semantische Auszeichnungen in bestehende Inhalte?
Darko Djurin: Beginnen Sie mit einem Entitäten-Audit: Markieren Sie Personen, Firmen, Orte. Anschließend binden Sie die passenden Schema-Typen als JSON-LD ein. Wichtig: Im Code sollten Titel, Datum und Autor exakt so geschrieben sein wie im sichtbaren Text, sonst erkennen Modelle die Zuordnung nicht.
7. Warum ist Content-Tiefe entscheidend?
Darko Djurin: LLMs bevorzugen Texte, die Primärquellen nennen und Fachbegriffe erklären. Oberflächliche Artikel ohne Quellen werden seltener zitiert. Besser: Weniger, aber gründliche Beiträge mit Studien, Zahlen und klaren Definitionen.
8. Welche Tools helfen beim GEO-Monitoring?
Darko Djurin: Gute GEO-Kontrolle gelingt in drei Stufen:
- Grundlagen-Tracking: Nutzen Sie Google Analytics 4 plus ein Looker-Studio-Dashboard, um AI-Referral-Traffic von Domains wie
chat.openai.com
oderperplexity.ai
auszulesen. Damit erhalten Sie eine erste Zahl, wie oft KI-Assistenten bereits auf Ihre Seiten verweisen. - Spezialisierte GEO-Suiten: Profound zeigt mit seinem Visibility-Score, bei welchen Fragen Ihre Marke zitiert wird. Scrunch AI misst zusätzlich den Share-of-Voice gegenüber Wettbewerbern, während AthenaHQ Optimierungsvorschläge auf Basis Ihrer strukturierten Daten liefert. Diese Tools wurden eigens für Generative Engine Optimization entwickelt und decken Mentions, Quellen und Sentiment ab.
- Erweiterte SEO-Suiten: Ahrefs („AI References“, „Brand Radar“) und Sistrix („AI Overview Tracking“) bieten inzwischen Module, die KI-Zitate und Sichtbarkeit in Googles AI Overviews analysieren. Der Funktionsumfang ist geringer als bei Profound oder Scrunch AI, doch sie erlauben einen schnellen Abgleich von GEO-Kennzahlen mit klassischen SEO-Metriken wie Backlinks oder Keyword-Rankings.
9. Wie funktioniert GEO für lokale Suchanfragen?
Darko Djurin: Ergänzen Sie Ihr Google-Business-Profil um JSON-LD mit Feldern wie addressLocality
. Verlinken Sie lokale Presseberichte und verwenden Sie Ortsteile im Fließtext. So können Chatbots Ihr Unternehmen präzise verorten.
10. Profitieren kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ebenfalls?
Darko Djurin: Absolut. In KI-Antworten zählen Aktualität und Fachautorität stärker als Markengröße. Ein gut dokumentiertes Nischenthema kann ein KMU leichter abdecken als ein Großkonzern.
11. Welche Fehler sehen Sie am häufigsten?
Darko Djurin: Gefühlt jeder zweite Blog nutzt keinen author
-Eintrag im Schema-Mark-up. Zweiter Klassiker: interne PDFs ohne Textversion. Ein LLM kann daraus nichts extrahieren. Drittens: identische H-Tags für verschiedene Themen – damit fehlt dem Modell die thematische Gliederung.
12. Wie verändert sich die Suchergebnisseite bis 2027?
Darko Djurin: Google blendet komplexe Antworten zunehmend als „AI Overview“ ein. Klassische zehn blaue Links rutschen darunter. Wer in den AI-Boxen nicht auftaucht, verliert Sichtbarkeit. GEO ist daher kein Zusatz, sondern ein integraler Teil moderner SEO.
13. Wie verteile ich mein Budget sinnvoll?
Darko Djurin: In der Praxis funktioniert 50 % Content, 30 % Technik, 20 % Outreach. GEO-Audits laufen als roter Faden durch alle drei Bereiche: Sie bestimmen, welche Inhalte fehlen, welche Seiten technische Schwächen haben und welche Partner als zitierfähige Quellen dienen könnten.
14. Warum sind Long-Tail-Anfragen wichtig?
Darko Djurin: Chatbots werden oft mit komplexen Fragen gefüttert: „Wie berechne ich…?“ oder „Welche Schritte brauche ich…?“. Seiten, die solche Fragen ausführlich beantworten, werden häufiger zitiert. Das bringt weniger, aber deutlich qualifiziertere Besucher.
15. Welche Rolle spielen Multimedia-Inhalte?
Darko Djurin: Videos, Podcasts, Infografiken werten Textbeiträge auf. Wichtig ist das begleitende Transkript mit Zeitstempeln. So kann ein LLM das Gesagte indexieren und bei Bedarf als Textquelle verwenden.
16. Worauf sollte man bei Ethik und Transparenz achten?
Darko Djurin: Jede Zahl braucht eine Quelle, jeder Fachbegriff eine Definition. Offene Lizenzen und klare Urheberhinweise verhindern, dass Modelle falsche Schlüsse ziehen oder Passagen ohne Kontext übernehmen.
17. Können Sie ein Erfolgsbeispiel nennen?
Darko Djurin: Ein mittelständisches Dienstleistungsunternehmen implementierte das FAQPage-Schema, ergänzte die Autoren-Bios um verifizierte Profillinks und erzielte binnen sechs Monaten 80 % mehr Klicks über ChatGPT und Perplexity; gleichzeitig wuchs der organische Traffic um 12 %.
18. Welchen ersten Schritt empfehlen Sie Anfängern?
Darko Djurin: Starten Sie mit einem kostenlosen GEO-Audit-Tool. Prüfen Sie, ob Ihr Markenname in KI-Antworten auftaucht. Falls nicht, priorisieren Sie drei Maßnahmen: eindeutige Autor-Profile, Schema.org-Mark-up auf Artikel-Ebene und eine FAQ-Sektion mit klaren Fragen-Antwort-Blöcken.
Kernfakten im Überblick
Handlungsfeld | Prioritäre Maßnahmen |
---|---|
Strukturierte Daten | Schema-Typen Article, FAQPage, Product korrekt auszeichnen und validieren |
Entitäten | Autoren-Profile, Firmendaten und Produkte konsistent in Wikidata, LinkedIn und Website hinterlegen |
Content-Tiefe | Studien, Primärquellen und erklärende Long-Form-Inhalte bereitstellen |
Monitoring | AI-Referral-Traffic analysieren, Visibility-Score via Scrunch AI, Profound oder AthenaHQ beobachten |
Synergie SEO/GEO | Keyword-Cluster für Rankings, semantische Klarheit für LLM-Zitate kombinieren |
Fazit
GEO ergänzt SEO um die Dimension der KI-gestützten Antwortsysteme. Beide Felder teilen die Grundprinzipien Relevanz, Autorität und technische Exzellenz, unterscheiden sich jedoch in den Signalen, die sie priorisieren. Wer strukturierte Daten, eindeutige Entitäten und tiefengehende Inhalte kombiniert, bleibt in Suchindex und KI-Antwort gleichermaßen präsent – und sichert so Reichweite sowie Vertrauen in einer Suchwelt, die rasant von Links zu direkten Antworten wechselt.
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