Die Inflation Österreich 2025 bleibt hartnäckig. Im September lag die Inflationsrate in Österreich bei 4,0 Prozent. Für Oktober bestätigt die Schnellschätzung erneut 4,0 Prozent.
Einleitung
Die Preisentwicklung in Österreich hat sich 2025 nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr wieder gefestigt. Nach dem Tief im Frühjahr stiegen die Raten im Sommer und halten sich seither über dem Eurozonen-Niveau.
Für Haushalte bedeutet das eine anhaltende Belastung. Die Kaufkraft erholt sich langsamer als erhofft. Gleichzeitig bleiben die Leitzinsen in der Eurozone moderat, was die Finanzierungskosten dämpft, aber die Preisentwicklung nicht sofort bremst. Entscheidend ist daher der Blick auf die aktuellen Monatswerte und die Prognosen für 2025 und 2026.
Aktuelle Daten: Inflation in Österreich 2025 im Monatsverlauf
Im September 2025 lag die Inflationsrate laut Verbraucherpreisindex von Statistik Austria bei 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Indexstand betrug 128,5 Punkte. Gegenüber August sank das Preisniveau um 0,2 Prozent.
Für Oktober 2025 weist die Schnellschätzung erneut eine Inflationsrate von 4,0 Prozent aus. Gegenüber September stieg das Preisniveau um 0,4 Prozent.
Auch der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) zeigt ein ähnliches Bild. Im September lag Österreich bei 3,9 Prozent. Im Oktober beträgt der HVPI-Anstieg voraussichtlich 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zum Jahresverlauf: Im Juni betrug die Teuerung 3,3 Prozent, im Juli 3,6 Prozent. Damit setzte im Sommer eine Aufwärtsbewegung ein, die sich bis in den Herbst fortgesetzt hat.
Wie hoch ist die Inflation im Oktober 2025 wirklich?
Die endgültige Oktober-Rate wird nach der Schnellschätzung veröffentlicht. Bis dahin gilt der Wert von 4,0 Prozent als beste verfügbare Annäherung. Der Anstieg gegenüber dem Vormonat beträgt voraussichtlich 0,4 Prozent.
Was sagt die Kerninflation?
Die Kerninflation ohne Energie und Lebensmittel lag im Oktober bei 3,4 Prozent. Im September waren es 3,5 Prozent. Das deutet auf eine langsame Abschwächung der binnenwirtschaftlichen Preisdynamik hin.
Treiber der Teuerung: Dienstleistungen und Energie
Der stärkste Preistreiber bleibt 2025 der Dienstleistungsbereich. Dienstleistungen verteuern sich anhaltend, was mit hohen Lohnsteigerungen in arbeitsintensiven Branchen zusammenhängt. Zeitgleich trugen Strom und Gas wieder stärker zur Inflation bei, seit staatliche Energieentlastungen auslaufen.
Im Sommer und Herbst zeigte sich zusätzlich eine Belebung bei Nahrungsmitteln. Diese Komponente dämpfte 2024 die Teuerung, wirkt 2025 aber wieder leicht preistreibend. Monatsberichte verweisen dabei auf Gastronomie, Haushaltsenergie und einzelne Lebensmittelgruppen als wesentliche Faktoren.
Warum ist der Dienstleistungssektor so hartnäckig?
Dienstleistungen sind lohnintensiv. Löhne passen sich langsamer und seltener nach unten an als Güterpreise. Dadurch bleibt die Teuerung bei Dienstleistungen länger erhöht. Analysen für Österreich bestätigen diesen Zusammenhang und zeigen eine zähe Normalisierung.
VPI, HVPI und Kerninflation: was wird gemessen
Der nationale Verbraucherpreisindex (VPI) bildet die allgemeine Teuerung in Österreich ab. Er dient als Referenz für Wertsicherungen und zahlreiche Indexierungen. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) folgt einer europaweit einheitlichen Methode. Er ermöglicht den Vergleich zwischen EU-Ländern und ist die Referenz für die Geldpolitik im Euroraum.
Die Kerninflation blendet volatile Komponenten wie Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel aus. Sie gilt als Indikator für die zugrunde liegende Preisdynamik. In Österreich liegt sie seit Monaten über der Eurozone und normalisiert sich nur langsam.
Wie wird die Inflationsrate berechnet?
Die Inflationsrate ist die prozentuale Veränderung des Index gegenüber dem Vorjahresmonat. Grundlage ist ein Warenkorb, dessen Gewichte regelmäßig aktualisiert werden. Einzelne Sonderindizes wie Mini- und Mikrowarenkorb ergänzen die Sicht auf kurzfristige Preisimpulse.
Österreich im Eurozonenvergleich
Im Oktober 2025 beträgt die jährliche Inflationsrate im Euroraum 2,1 Prozent. Österreich liegt mit 4,0 Prozent deutlich darüber. Das unterstreicht die weiterhin erhöhte Binneninflation und die spezifische Belastung durch Energie und Dienstleistungen.
Im September lag der HVPI in Österreich bei 3,9 Prozent, während die Eurozone 2,2 Prozent verzeichnete. Der Abstand setzt sich im Oktober fort. Für Haushalte bedeutet das im Vergleich zu EU-Nachbarn spürbar höhere Preisniveaus.
Welche Rolle spielen europäische Lieferketten?
Lieferketten wirken seit 2022 weniger stark preistreibend. Der aktuelle Abstand ist stärker binnenwirtschaftlich geprägt. Gleichzeitig bleibt der Energiekomplex störanfällig, was die Preisdifferenzen zwischen Ländern verstärkt.
Rückblick 2024 und Trend 2025
2024 sank die durchschnittliche Inflation in Österreich auf 2,9 Prozent. Besonders Haushaltsenergie wirkte preisdämpfend, während Dienstleistungen weiterhin zulegten. Dieses Muster prägt den Start in das Jahr 2025.
Im Jahresverlauf 2025 stiegen die Monatsraten ab Juni. Gründe waren Energieeffekte und kräftige Dienstleistungen. Der HVPI bestätigt die hartnäckige Lücke zur Eurozone.
Prognose: erwartet für 2025 und 2026
Wirtschaftsforscher rechnen 2025 mit einer Inflationsrate um 3,5 Prozent im Jahresdurchschnitt. 2026 dürfte die Teuerung Richtung 2,4 Prozent fallen. Das ist die Bandbreite aus den jüngsten Einschätzungen.
Die Projektionen spiegeln den Auslauf von Preisstützen bei Energie, die Lohnentwicklung und einen nur moderaten Konjunkturpfad wider. Entlastung kommt 2026 voraussichtlich aus der Energiekomponente. Risiken bleiben bei Dienstleistungen und geopolitischen Faktoren.
Was heißt das für die Geldpolitik?
Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert ihre Geldpolitik derzeit über den Einlagenzins. Seit Juni 2025 liegt er bei 2,0 Prozent. Im Oktober blieb der Satz unverändert. Das Zinsniveau ist restriktiv genug, um die Inflation mittelfristig zum Zielwert zu führen.
Auswirkungen auf Haushalte: Kaufkraft, Budget, Preisniveaus
Eine anhaltende Jahresrate von 4,0 Prozent reduziert die Kaufkraft spürbar. Wer monatlich 1.500 Euro für Waren und Dienstleistungen budgetiert, kann sich real Güter im Wert von rund 1.440 Euro leisten, wenn keine Einkommensanpassung erfolgt. Der Wertverlust des Geldes summiert sich über zwölf Monate.
Bei 1.000 Euro Monatsbudget sinkt die reale Kaufkraft auf rund 960 Euro. Das trifft Haushalte mit hohen Energie- und Dienstleistungsausgaben stärker. Preissteigerungen in Gastronomie, Freizeit, persönlichen Dienstleistungen und Strom fallen besonders ins Gewicht.
Für Verträge mit Wertsicherung verweist der VPI auf die korrekte Indexierung. Unternehmen sollten Preisanpassungsklauseln am VPI oder HVPI ausrichten. Haushalte profitieren von jährlichen Anpassungen bei Löhnen und Transfers, die aber zeitlich verzögert wirken.
Welche Positionen sind 2025 besonders betroffen?
Im Sommer waren es Strom, Gastronomie und ausgewählte Lebensmittel. Im Herbst verstärkten sich Strom und Gas erneut. Industriegüter verteuern sich deutlich langsamer, was die Kernrate begrenzt. Diese Muster prägen die Ausgabenstruktur der privaten Haushalte.
Kalte Progression: wie der Inflationsausgleich wirkt
Die kalte Progression wurde in Österreich ab 2023 weitgehend abgeschafft. Tarifstufen werden jährlich um zwei Drittel der Inflation automatisch angehoben. Das verbleibende Drittel wird politisch festgelegt. Für 2025 sind Maßnahmen zur Abgeltung beschlossen worden.
Das Finanzministerium beziffert den Entlastungseffekt für 2025 auf knapp zwei Milliarden Euro. Ziel ist, die steuerliche Mehrbelastung durch Preissteigerungen zu neutralisieren. In der Praxis kann der Nettolohn mit Verzögerung steigen. Die reale Kaufkraft hängt weiter vom Preisauftrieb bei Energie und Dienstleistungen ab.
Führt die kalte Progression zu weniger Inflation?
Der Ausgleich der kalten Progression stabilisiert Realeinkommen. Er verhindert eine verdeckte Steuererhöhung. Ein direkter dämpfender Effekt auf die gemessene Inflationsrate ergibt sich daraus nicht. Es handelt sich um eine fiskalische Entlastungsmaßnahme, nicht um einen Preisbremsmechanismus.
Zentralbank, Leitzins, Zinssätze: Einordnung für 2025
Die EZB verfolgt ein symmetrisches Inflationsziel von 2 Prozent, gemessen am HVPI. Dieses Ziel gilt mittelfristig. Kurzfristige Abweichungen nach oben oder unten lösen nicht automatisch eine Kursänderung aus. Aktuell hält die EZB die Zinsen stabil.
Der Einlagenzins liegt seit Juni bei 2,0 Prozent. Damit bleibt die geldpolitische Ausrichtung restriktiv, aber nicht bremsend für eine zarte Konjunkturerholung.
Was bedeutet das für Kredite und Sparen?
Für Kreditnehmer bleiben die Konditionen günstiger als 2023. Für Sparer sind die Zinsen rückläufig, aber noch positiv. Die reale Rendite bleibt bei vier Prozent Teuerung negativ. Für Vermögensplanung zählt daher eine breite Diversifikation.
Methodenfragen: VPI, HVPI und die Berechnung in der Praxis
Die Inflationsrate wird aus einem Laspeyres-Index berechnet. Der Warenkorb bildet die Konsumausgaben privater Haushalte ab. Gewichte werden regelmäßig revidiert. Der HVPI folgt einer europäischen Norm und ermöglicht einen konsistenten Ländervergleich.
Sonderindizes wie Mini- und Mikrowarenkorb beobachten kurzfristige Ausgaben, etwa für den täglichen Einkauf. Diese Indizes schwanken stärker. Sie erklären, warum die gefühlte Teuerung vom offiziellen Wert abweichen kann.
Wie wird die Inflationsrate berechnet?
Formal ist es die prozentuale Veränderung des Index gegenüber dem Vorjahresmonat. Ein Beispiel: Steigt der Index von 123,5 auf 128,5 Punkte, ergibt sich eine Jahresrate von rund vier Prozent. Monatliche Raten messen die Veränderung zum Vormonat.
Handlungsspielraum für Haushalte
Viele Haushalte suchen 2025 nach Stellschrauben für das Budget. Sinnvoll sind strukturierte Schritte mit klarer Reihenfolge und überprüfbaren Effekten. Beginnen Sie mit einem Kassensturz und einer Priorisierung der Fixkosten. Prüfen Sie danach variable Positionen wie Abos, Mobilfunk und Stromtarife. Achten Sie auf Vertragslaufzeiten und Kündigungsfenster. Konzentrieren Sie sich bei größeren Anschaffungen auf Gesamt-betriebskosten statt auf Anschaffungspreise. Erst dann lohnt es, Tagesgeld- und Festgeldangebote neu zu bewerten. So vermeiden Sie Kurzschlüsse und erzielen belastbare Einsparungen.
- Fixkosten analysieren und Optionen verhandeln
- Variable Ausgaben mit Preisanker und Limits führen
- Energieverbrauch messen und Tarife vergleichen
- Größere Anschaffungen auf Lebenszykluskosten prüfen
- Rücklagen planvoll aufbauen und konsequent nachfüllen
Kernfakten im Überblick
| Aspekt | Wert | Stand |
|---|---|---|
| Monatsrate VPI Österreich | 4,0 Prozent (Schnellschätzung Oktober) | 31.10.2025 |
| Eurozone, jährliche Inflation | 2,1 Prozent (HVPI, Flash) | 31.10.2025 |
| Jahresdurchschnitt 2024 Österreich | 2,9 Prozent | 15.01.2025 |
Fazit
Die Inflation Österreich 2025 bleibt im Herbst erhöht. Mit 4,0 Prozent im September und einer gleich hohen Schnellschätzung für Oktober setzt sich der Sommertrend fort. Österreich liegt damit deutlich über der Eurozone. Der Treiber ist die Dienstleistungspreisinflation, verstärkt durch Energiepreisanhebungen. Die Kernrate sinkt nur langsam und verharrt deutlich über zwei Prozent. Für 2025 erwarten Institute einen Jahresdurchschnitt um 3,5 Prozent. Erst 2026 dürfte die Teuerung spürbarer nachlassen.
Für private Haushalte bedeutet das: Budgets brauchen Spielraum und klare Prioritäten. Nutzen Sie Indexierungen und überprüfen Sie Verträge. Achten Sie auf Energieverbrauch, Tarifwahl und Planbarkeit. Die EZB hält die Zinsen stabil, um eine Rückkehr zum Zielwert von zwei Prozent zu sichern. Bis sich die Inflation normalisiert, bleibt konsequentes Haushalten der beste Schutz vor Kaufkraftverlust.
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